Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 Leiden - Amsterdam 1669) – Der heilige Franziskus. Radierung und Kaltnadel auf Bütten mit Wz. “Straßburger Lilie mit Beizeichen WR" vgl. Erik Hinterding, Rembrandt as an etcher. Catalogue of watermarks (Illustrations), Bd. III, S. 422/423. (1657). 18,5 x 24,8 cm (Blattgröße).

Radierung und Kaltnadel auf Bütten mit Wz. “Straßburger Lilie mit Beizeichen WR" vgl. Erik Hinterding, Rembrandt as an etcher. Catalogue of watermarks (Illustrations), Bd. III, S. 422/423. (1657). 18,5 x 24,8 cm (Blattgröße).

Radierung und Kaltnadel auf Bütten mit Wz. “Straßburger Lilie mit Beizeichen WR" vgl. Erik Hinterding, Rembrandt as an etcher. Catalogue of watermarks (Illustrations), Bd. III, S. 422/423. (1657). 18,5 x 24,8 cm (Blattgröße).

Brillanter, warmtoniger und feiner Abzug mit Grat und selektiv gewischtem Plattenton von diesem sehr seltenen Motiv, die Kaltnadelüberarbeitungen samtig schwarz. Mit einem bis zu 4 mm breiten Rand um die Plattenkante. Nach von Seidlitz handelt es sich bei diesem Blatt um eine der schönsten Landschaftsdarstellungen Rembrandts, wohl unter dem Einfluss Tizians oder Campagnolas entstanden. Der Mystiker Franz von Assisi (ca. 1181-1226) war ein junger Patrizier, der sein reiches Erbe für ein Leben in Armut und als Prediger ausschlug und nur zwei Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen wurde. Rembrandt stellt den Heiligen in seiner Einsiedelei in den dicht bewaldeten Hügeln von Assisi dar, kniend im Gebet, die Hände auf den aufgeschlagenen Seiten einer großen Bibel gefaltet, vor einem großen Kruzifix. In Abweichung von der Ikonografie des Heiligen stellt Rembrandt ihn als älteren Mann dar. Die Kapuze seiner einfachen Mönchskutte gibt den Blick auf sein bärtiges Gesicht frei, mit geschlossenen Augen und leicht offenem Mund. Es gibt keine späten Drucke, da die Platte früh verloren ging. Bei Nowell-Usticke als „RR" eingestuft und mit „A rare plate, especially so when fine, and much sought after“ bezeichnet. – Gleichmäßig leicht nachgedunkelt. An der rechten Kante zwei winzige Einrisse. An der linken Kante ein sorgsam geschlossener, ca. 3 mm langer Einriss. Verso mit alten Montierungsstreifen an der oberen Kante. Ansonsten sehr schönes Exemplar. Äußerst selten!